Schneller schwanger werden nach Absetzen der Pille

MEDICALLY REVIEWED

Das Wichtigste vorab

  • Die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille unterdrückt den natürlichen Zyklus und somit auch den Eisprung.
  • Doch schon im dritten Zyklus nach Absetzen der Pille können viele Frauen* wieder einen Eisprung beobachten und dementsprechend schwanger werden.
  • Im Artikel erfährst du, wie du deinen Körper bei Kinderwunsch nach Absetzen der Pille unterstützt.

Du planst eine Schwangerschaft und fragst dich, wann der richtige Zeitpunkt ist, die Pille abzusetzen? Oder du hast die Pille bereits abgesetzt und fragst dich, wann du schwanger wirst?

Zyklusunregelmäßigkeiten sind nach dem Absetzen der Pille keine Seltenheit schließlich wurde dein Eisprung für lange Zeit künstlich unterdrückt. Leider lässt sich nicht vorhersehen, wie dein Körper auf die Hormonumstellung reagiert. Während manche Frauen sofort nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille schwanger werden, müssen sich andere länger gedulden. 

Wie die Pille den Eisprung verhindert

Studien haben gezeigt, dass fast 100 Prozent aller Frauen im dritten Post-Pill-Zyklus bereits einen Eisprung hatten – egal wie lange vorher die Pille genommen wurde. Die Wartezeit bis zur Schwangerschaft war bei Frauen, die vorher die Pille nahmen nicht bedeutend länger als bei denen, die vorher nicht hormonell verhütet hatten.

Dennoch, in den „Post-Pill-Zyklen“ kann es zu langen, unregelmäßigen Blutungen kommen oder auf der anderen Seite zu einem Ausbleiben der Periode, obwohl du noch nicht schwanger bist. Auf Grund der Hormonumstellung können auch sehr kurze Zyklen auftreten, in welchen kein Eisprung stattfindet oder sich die Eizelle in der kurzen Zeit nicht einnisten kann. In diesem Falle ist klar: Ohne Eisprung keine Befruchtung der Eizelle.

Um dir aber die Sorgen zu nehmen: Wenn du sonst keine gesundheitlichen Probleme hast, wie etwa PCOS oder Endometriose, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du bereits in den ersten Zyklen nach dem Absetzen der Pille einen Eisprung hast und schwanger werden kannst.

Wie du den Hormonhaushalt nach dem Absetzen der Pille wieder in Einklang bringst

Verzichte auf schlechte Kohlenhydrate wie Industriezucker und Weißmehl und setze dafür auf ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 und -6) und eiweißreiche Kost. Auch tierische Milchprodukte solltest du reduzieren. Deine Leber und deine Nebennieren arbeiten nach dem Absetzen auf Hochtouren – tu ihnen also viel Gutes. Die Leber beispielsweise liebt Bitterstoffe. Diese sind in Artischocken, spezielle Tees, Rucola oder z. B. Grapefruit enthalten.

Das Klebeeiweis Gluten zu reduzieren und hier und da auf glutenfreie Lebensmittel umzusteigen, hat sich bei vielen Frauen ebenfalls als hilfreich erwiesen. Wenn du die symtothermale Methode anwendest, kannst du sehr schnell feststellen, wie dein Körper auf das Absetzen der Pille reagiert, ob ein Eisprung stattfindet und wann. Diese Selbstbeobachtung ist sehr hilfreich, wenn du schneller schwanger werden willst.

Warum du die Pille schon vor dem Kinderwunsch absetzen solltest

Zusammengefasst: Da niemand vorhersagen kann, wie dein Körper auf das Absetzen der Pille reagiert, solltest du die letzte Pillenpackung nach Möglichkeit drei Monate vor der geplanten Befruchtung aufbrauchen. So kann sich dein Körper gut regenerieren und die Chancen auf eine Schwangerschaft steigen.

Dein Zyklus hat in den sechs Monaten genug Vorlauf, um sich wieder einzupendeln. Zudem solltest du mit der Einnahme von Folsäure drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft beginnen. 


Medically Reviewed

Dieser Text wurde auf Basis von medizinischer Fachliteratur und aktuellen Studien von Medizinredakteur:innen erstellt. Unser Anspruch ist es, wissenschaftlich zu arbeiten, Quellen kenntlich zu machen und die Inhalte regelmäßig auf ihre Aktualität zu prüfen.

Referenzen & Literatur

  1. Auswertung GKV-Verordungsdaten zu kombinierten oralen Kontrazeption („Pille“) für gesetzlich versicherte Frauen bis 20 Jahre, ab 2019, bis 22 Jahre
  2. Segerer, Sabine, and Christoph Keck. "Unverträglichkeit der Pille." gynäkologie+ geburtshilfe 24.6 (2019): 32-34.
  3. Kramarz, Susanna, et al. "Hormonmüdigkeit–gibt es sie? Was sind die Alternativen?." Der Gynäkologe 55.5 (2022): 379-385.