Hormonfrei? Aber natürlich. Warum ich die symptothermale Methode empfehle
Ein Beitrag von Dr. med. Dascha Berek
Viele Frauen* suchen genau danach: eine Alternative zur Pille, die nicht in den Hormonhaushalt eingreift – und trotzdem funktioniert. Die symptothermale Methode ist genau das! Letztere ist wissenschaftlich fundiert, hormonfrei und überraschend alltagstauglich. Wie diese Methode funktioniert und wie du sie im Alltag anwendest, erfährst du hier.
Natürlich statt hormonell – Ein wachsendes Bedürfnis unter Frauen*
Die Pille war lange der Standard – doch für viele Frauen* ist sie ein Medikament von gestern! Immer mehr Patient:innen in meiner Praxis wünschen sich eine hormonfreie Alternative zur Empfängnisverhütung. Und bitte ohne invasive Eingriffe. Die Gründe sind vielfältig: Unsicherheit wegen möglicher Nebenwirkungen, der Wunsch nach mehr Kontrolle – oder einfach das Gefühl, keinen Eingriff in ihren Körper vorzunehmen.
Nicht jede kennt die symptothermale Methode. Dabei ist sie wissenschaftlich fundiert, hormonfrei und alltagstauglich. Die Methode kombiniert zwei Körpermerkmale – Basaltemperatur und Qualität des Zervixschleims – um fruchtbare und nicht fruchtbare Tage im Zyklus zu erkennen.

"Ich will meinem Körper nicht jeden Tag Hormone zuführen."
So oder so ähnlich beginnen viele Gespräche mit Frauen*, die zu mir in die die Sprechstunde kommen. Sie haben die Pille abgesetzt, fühlen sich aber mit Kondom allein unwohl, mögen das Gefühl nicht oder sind schlicht genervt. Spirale? Für viele ein No-Go.
Gerade Frauen* ohne Kinderwunsch suchen eine Methode, die verlässlich, einfach und hormonfrei ist. Sie wollen ihren Körper besser kennenlernen, ohne gleich alles nach Gefühl zu machen.

Was genau ist die symptothermale Methode und funktioniert sie wirklich?
Die symptothermale Methode kombiniert zwei messbare Körperzeichen:
- Basaltemperatur (morgendliche Körpertemperatur vor dem Aufstehen)
- Qualität des Zervixschleims (Veränderung während des Zyklus)
Mithilfe dieser Daten lässt sich feststellen, wann du fruchtbar bist und wann nicht. Die Methode gilt als wissenschaftlich fundiert und ist bei korrekter Anwendung eine verlässliche Alternative zur hormonellen Verhütung.

Zyklus-Tracking mit einer App: Klingt aufwendig, ist es aber nicht
Drei Minuten – mehr braucht es morgens nicht, um deinen Zyklus zu tracken.
Viele Nutzer:innen messen direkt nach dem Aufwachen mit dem sogenannten Basalthermometer ihre Basaltemperatur. Zusätzlich werten sie die Qualität des Zervixschleims aus.
Auf Basis dieser Daten berechnen sie die fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage.
Nach nur drei Zyklen entwickelt sich bei den meisten Nutzer:innen ein umfangreiches Wissen zur eigenen Fruchtbarkeit und den eigenen Zyklus.
Quellen & weiterführende Artikel:
- Frank-Herrmann, Petra et al. (2007): The effectiveness of a fertility awareness based method to avoid pregnancy in relation to a couple’s sexual behavior during the fertile time. Human Reproduction, Volume 22, Issue 5, Pages 1310–1319.
- Freundl, Günter et al. (2003): Natural family planning with and without barrier method use in relation to pregnancy rates. Advances in Contraception, Volume 19, Pages 231–239.