Bist du neugierig, ob du schwanger sein könntest? Die Symptome einer Schwangerschaft können vielfältig sein und oft schon früh auftreten. Es gibt Frauen*, die spüren die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft, bevor sie überhaupt einen Test gemacht haben. Von Müdigkeit über Stimmungsschwankungen bis hin zur Übelkeit am Morgen – dein Körper sendet dir möglicherweise bereits Signale.
In diesem Artikel erfährst du alles über die typischen und weniger bekannten Schwangerschaftsanzeichen. Wir betrachten den zeitlichen Ablauf der ersten Symptome und wie du sie von anderen Ursachen unterscheiden kannst. Außerdem gehen wir darauf ein, wann ein Schwangerschaftstest sinnvoll ist und auch welche untypischen Symptome in der Frühschwangerschaft auftreten können. So bist du bestens informiert, um die Zeichen deines Körpers zu verstehen. Denke daran, dass ein Schwangerschaftstest zwar ein wahrscheinliches Schwangerschaftsanzeichen ist, jedoch bestätigt erst ein:e Ärzt:in sicher die Schwangerschaft.
Zeitlicher Verlauf der ersten Schwangerschaftsanzeichen
Wenn du vermutest, schwanger zu sein, fragst du dich vielleicht, wann die ersten Anzeichen auftreten. Der Verlauf der Schwangerschaftssymptome ist individuell, aber es gibt einige typische Muster, die Frauen* erleben. Lass uns einen Blick auf häufige Anzeichen in den verschiedenen Phasen der Frühschwangerschaft werfen.
Symptome in den ersten zwei Schwangerschaftswochen
In den ersten beiden Schwangerschaftswochen (1. Tag der letzten Periode bis Eisprung) wirst du noch keine Schwangerschaftssymptome bemerken. Denn tatsächlich bist du in dieser Zeit noch gar nicht schwanger. Die Schwangerschaftswoche wird zwar ab dem ersten Tag deiner letzten Periode berechnet, doch die Befruchtung findet erst etwa zwei Wochen später beim Eisprung statt.
Ein frühes Anzeichen, das einige Frauen* wahrnehmen, ist eine erhöht bleibende Basaltemperatur.
Dritte bis vierte Schwangerschaftswoche
Ab der dritten Woche können die ersten spürbaren Veränderungen auftreten. Einige Frauen* berichten von einem leichten Ziehen im Unterbauch, das mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut zusammenhängt. Dies wird als Nidationsschmerz bezeichnet und kann von einer leichten, ungefährlichen Blutung begleitet sein.
In dieser Phase kannst du folgende Symptome bemerken:
- Empfindliche oder schmerzende Brüste: Etwa drei von vier Frauen* spüren ein Spannen oder eine Vergrößerung der Brüste. Die Brustwarzen können besonders empfindlich werden.
- Müdigkeit: Es gibt Frauen*, die fühlen sich schon vor dem Ausbleiben der Periode erschöpft. Das liegt hauptsächlich am Hormon Progesteron, das der Körper nach dem Eisprung verstärkt produziert.
- Übelkeit: Etwa 80 % der Frauen* erleben in den ersten Schwangerschaftswochen Übelkeit, wobei die Hälfte davon auch Erbrechen hat.
- Häufiger Harndrang: Du musst möglicherweise öfter zur Toilette gehen.
- Geschmacksveränderungen: Es gibt Frauen*, die berichten von einem metallischen Geschmack im Mund.
- Stimmungsschwankungen: Hormonelle Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen führen.
Symptome ab der 5. Schwangerschaftswoche
Ab der 5. Schwangerschaftswoche verstärken sich oft die bereits vorhandenen Symptome, und neue können hinzukommen:
- Verstärkte Übelkeit: Die sogenannte "Morgenübelkeit" kann zu jeder Tageszeit auftreten.
- Geruchsempfindlichkeit: Intensive Gerüche wie Parfüm oder Kaffee können Ablehnung oder sogar Übelkeit auslösen.
- Heißhungerattacken oder Abneigungen gegen bestimmte Speisen: Du kannst plötzlich Verlangen nach ungewöhnlichen Lebensmittelkombinationen haben oder Abneigungen gegen frühere Lieblingsgerichte entwickeln.
- Verdauungsprobleme: Blähungen und Verstopfung können auftreten.
- Schwindel: In den ersten Monaten sinkt häufig der Blutdruck, was zu Schwindelgefühlen führen kann.
- Ziehen im Unterleib oder Rückenschmerzen: Durch die Lockerung von Muskeln und Bändern können diese Beschwerden auftreten.
- Kurzatmigkeit: Dein Körper produziert zusätzliches Blut, was dein Herz stärker arbeiten lässt.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Schwangerschaft einzigartig ist. Nicht alle Frauen* erleben alle diese Symptome, und die Intensität kann stark variieren. Einige Frauen* haben kaum Beschwerden, während andere mehrere Symptome gleichzeitig erleben.
Wenn du vermutest, schwanger zu sein, ist ein Schwangerschaftstest der erste Weg, um Gewissheit zu erlangen. Bei einem positiven Ergebnis oder anhaltenden Symptomen solltest du einen Termin bei deiner gynäkologischen Praxis vereinbaren, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen und die nächsten Schritte zu besprechen.
Häufige vs. seltene Frühschwangerschaftssymptome
Wenn du vermutest, schwanger zu sein, achtest du vielleicht besonders auf die Signale deines Körpers. Die Schwangerschaftssymptome können von Frau* zu Frau* sehr unterschiedlich sein. Einige erleben eine Vielzahl von Anzeichen, während andere kaum Veränderungen bemerken. Lass uns einen Blick auf die häufigen und weniger bekannten Frühschwangerschaftssymptome werfen.
Typische Anzeichen wie Übelkeit und Brustspannen
Zu den bekanntesten und häufigsten Schwangerschaftsanzeichen gehören:
- Übelkeit und Erbrechen: Die sogenannte "Morgenübelkeit" ist eines der klassischen Symptome. Etwa 87,8 % der schwangeren Frauen* sind davon betroffen. Entgegen ihrem Namen kann sie zu jeder Tages- oder Nachtzeit auftreten. Meist setzt sie zwischen der vierten und sechsten Schwangerschaftswoche ein.
- Empfindliche Brüste: Viele Frauen* nehmen als eines der ersten Anzeichen ein Ziehen oder Spannen in den Brüsten wahr. Etwa 76,2 % der Schwangeren erleben im ersten Trimester Brustschmerzen oder erhöhte Empfindlichkeit. Deine Brüste können größer und fester werden, und die Brustwarzen können sich verdunkeln.
- Müdigkeit: Erschöpfung ist ein weiteres häufiges Symptom, das oft schon vor dem Ausbleiben der Periode auftritt.
- Ausbleiben der Menstruation: Dies ist oft das offensichtlichste Anzeichen einer Schwangerschaft.
- Häufiger Harndrang: Du musst möglicherweise öfter zur Toilette gehen, da dein Körper mehr Blut produziert, was die Nieren stärker beansprucht.
- Unterleibskrämpfe und leichte Blutungen: Einige Frauen* spüren ein Ziehen im Unterleib, ähnlich wie vor der Periode. In manchen Fällen kann es zu leichten Schmierblutungen kommen, die auf die Einnistung des befruchteten Eis zurückzuführen sind.
- Stimmungsschwankungen: Hormonelle Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen führen.
- Heißhungerattacken oder Abneigungen gegen bestimmte Speisen: Du kannst plötzlich ungewöhnliche Gelüste entwickeln oder eine Abneigung gegen frühere Lieblingsgerichte verspüren.
Weniger bekannte Symptome wie Kopfschmerzen und verstopfte Nase
Neben den typischen Anzeichen gibt es auch einige weniger bekannte Frühschwangerschaftssymptome:
- Kopfschmerzen: Diese können aufgrund des zunehmenden Blutvolumens und der hormonellen Veränderungen auftreten. Manchmal sind sie auch eine Folge von Dehydrierung durch starke Übelkeit.
- Verstopfte oder laufende Nase: Etwa 39 % der schwangeren Frauen* leiden unter einer Schwangerschaftsrhinitis. Die Schwellung der Nasenschleimhäute ist auf erhöhte Hormonspiegel und verstärkte Blutproduktion zurückzuführen.
- Geschmacksveränderungen: Einige Frauen* berichten von einem metallischen Geschmack im Mund.
- Verdauungsprobleme: Blähungen und Verstopfung können auftreten.
- Schwindel: In den ersten Monaten sinkt häufig der Blutdruck, was zu Schwindelgefühlen führen kann.
- Geruchsempfindlichkeit: Intensive Gerüche können plötzlich Ablehnung oder sogar Übelkeit auslösen.
Nicht jede Frau* erlebt alle diese Symptome. Die Ausprägung und Kombination der Anzeichen kann sehr individuell sein. Einige Frauen* haben kaum Beschwerden, während andere mehrere Symptome gleichzeitig wahrnehmen.
Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei dir feststellst, bedeutet das nicht automatisch, dass du schwanger bist. Viele dieser Symptome können auch andere Ursachen haben. Der sicherste Weg, um eine Schwangerschaft festzustellen, ist ein Schwangerschaftstest. Bei einem positiven Ergebnis oder anhaltenden Symptomen solltest du einen Termin bei deiner gynäkologischen Praxis vereinbaren, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen und die nächsten Schritte zu besprechen.
Denk daran, dass jede Schwangerschaft einzigartig ist. Egal, welche Symptome du erlebst oder nicht erlebst, es ist wichtig, auf deinen Körper zu hören und bei Unsicherheiten oder Beschwerden medizinischen Rat einzuholen.
Abgrenzung zu anderen Ursachen
Ähnlichkeit zu PMS-Symptomen
Wenn du vermutest, schwanger zu sein, kann es herausfordernd sein, zwischen frühen Schwangerschaftsanzeichen und PMS-Symptomen zu unterscheiden. Es gibt Frauen*, die ähnliche Beschwerden in beiden Fällen erleben, was zu Verwirrung führen kann. Ein wichtiger Unterschied liegt im zeitlichen Verlauf: PMS-Symptome treten in der Regel vor der Periode auf und klingen mit ihrem Beginn ab. Schwangerschaftssymptome hingegen halten an und können sich sogar verstärken.
Lass uns einige spezifische Symptome vergleichen:
- Brustempfindlichkeit: Sowohl bei PMS als auch in der frühen Schwangerschaft können die Brüste schmerzhaft und empfindlich sein. In der Schwangerschaft ist dieses Symptom jedoch oft stärker ausgeprägt und hält länger an.
- Übelkeit und Erbrechen: Morgendliche Übelkeit mit Erbrechen ist oft ein Anzeichen einer Schwangerschaft. Bei PMS kann zwar auch Übelkeit auftreten, aber Erbrechen ist eher ungewöhnlich.
- Müdigkeit: Erschöpfung tritt bei beiden Zuständen auf, kann aber in der Schwangerschaft intensiver sein. Schwangere Frauen* verspüren oft einen überwältigenden Wunsch nach Ruhe und Schlaf.
- Stimmungsschwankungen: Sowohl PMS als auch Schwangerschaft können zu emotionalen Veränderungen führen. Bei PMS neigen Frauen* eher zu Gereiztheit, Ängstlichkeit oder Traurigkeit. In der Schwangerschaft können zusätzlich Gefühle von Freude und Aufregung auftreten.
- Veränderungen im Geruchssinn und Geschmack: Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen ist ein häufiges Anzeichen einer Schwangerschaft. Bei PMS treten solche Veränderungen in der Regel nicht auf.
- Essgewohnheiten: Bei PMS ist ein großer Appetit auf Süßes, Junk Food und Kohlenhydrate typisch. In der Schwangerschaft können ungewöhnliche Gelüste oder Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel auftreten.
Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Basaltemperatur. Wenn du diese regelmäßig misst, kannst du Veränderungen im Zyklus rasch erkennen. Bei einer Schwangerschaft bleibt die Basaltemperatur erhöht, während sie bei PMS kurz vor Beginn der Menstruation sinkt.
Beachte, dass jede Frau* diese Symptome unterschiedlich erlebt. Manche Frauen* berichten sogar, dass sie bei jeder Schwangerschaft andere Anzeichen wahrnehmen. Wenn du unsicher bist, ob es sich um PMS oder eine mögliche Schwangerschaft handelt, kann ein Schwangerschaftstest Klarheit bringen.
Mögliche medizinische Gründe für Schwangerschaftsanzeichen
Neben PMS und einer tatsächlichen Schwangerschaft gibt es noch andere medizinische Gründe, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Es ist wichtig, diese Möglichkeiten zu kennen, um eine fundierte Einschätzung deiner Situation vornehmen zu können.
- Phantomschwangerschaft (Pseudozyese): Hierbei handelt es sich um ein seltenes Phänomen, bei dem eine Frau* Schwangerschaftssymptome entwickelt, ohne tatsächlich schwanger zu sein. Die Erfahrung kann so stark sein, dass sowohl die Betroffene als auch ihr Umfeld von einer Schwangerschaft überzeugt sind. Die Pseudozyese ist im Diagnose- und Statistikhandbuch für psychische Störungen als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt.
- Couvade-Syndrom: Interessanterweise können nicht nur schwangere Frauen*, sondern auch deren Partner:innen Schwangerschaftssymptome entwickeln. Das Couvade-Syndrom, auch als "sympathische Schwangerschaft" bekannt, tritt bei Partner:innen von Schwangeren auf. Die Betroffenen können Symptome wie Übelkeit, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen erleben.
- Hormonelle Störungen: Verschiedene hormonelle Ungleichgewichte können Symptome hervorrufen, die denen einer Schwangerschaft ähneln. Dazu gehören Schilddrüsenerkrankungen, Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) oder Störungen der Hypophyse.
- Stress und Angstzustände: Starker Stress kann körperliche Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen verursachen, die leicht mit Schwangerschaftsanzeichen verwechselt werden können.
- Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente können Nebenwirkungen haben, die Schwangerschaftssymptomen ähneln. Dazu gehören zum Beispiel Hormonpräparate oder bestimmte Antidepressiva.
- Ernährungsumstellung oder Mangelzustände: Plötzliche Veränderungen in der Ernährung oder Nährstoffmängel können zu Übelkeit, Müdigkeit und anderen Symptomen führen, die auch in der Frühschwangerschaft auftreten.
Beachte, dass nur ein Arzt oder eine Ärztin eine genaue Diagnose stellen kann. Wenn du unsicher bist oder anhaltende Symptome hast, solltest du einen Termin vereinbaren. Ein Schwangerschaftstest und gegebenenfalls weitere Untersuchungen können Klarheit bringen und helfen, die richtige Behandlung oder Betreuung einzuleiten.
Fazit
Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Veränderungen. Du kannst möglicherweise schon früh einige der typischen Anzeichen wie Müdigkeit, Übelkeit oder empfindliche Brüste bei dir bemerken. Aber denk daran, dass jede Schwangerschaft anders ist und die Symptome sehr individuell sein können. Manche spüren kaum etwas, während andere mehrere Beschwerden gleichzeitig haben.
Wenn du unsicher bist, ob deine Symptome auf eine Schwangerschaft hindeuten, ist ein Test der beste Weg, um Gewissheit zu bekommen. Bei einem positiven Ergebnis oder anhaltenden Beschwerden solltest du einen Termin bei deiner Arztpraxis vereinbaren. So kannst du die nächsten Schritte besprechen und dich gut auf die aufregende Zeit, die vor dir liegt, vorbereiten. Genieße diese besondere Phase und höre auf die Signale deines Körpers.
Medically Reviewed
Dieser Text wurde auf Basis von medizinischer Fachliteratur und aktuellen Studien von Medizinredakteur:innen erstellt. Unser Anspruch ist es, wissenschaftlich zu arbeiten, Quellen kenntlich zu machen und die Inhalte regelmäßig auf ihre Aktualität zu prüfen.
Referenzen & Literatur
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- Bernd-Joachim Hackelöer und Kurt J. G. Schmailzl: Schwangerschaft und Krankheit: Wechselwirkung, Therapie, Prognose. Georg Thieme Verlag (2002)
- Borgwardt, Dirk Dr. med.: Mein Schwangerschaftsbegleiter. Trias. Stuttgart. 2008. Khaschei, Kirsten: Schwanger. Mein Kind & ich. Stiftung Warentest. Berlin. 2015.
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- Müller, Thomas; Müller-Egloff, Susanne; Strauss, Alexander: Ultraschallpraxis in Geburtshilfe und Gynäkologie. Springer. Berlin. 2016.