Sowohl der Geruch als auch die Farbe deines Menstruationsblutes können wertvolle Informationen über deine Gesundheit liefern. In diesem Blogbeitrag werden wir genauer auf die Bedeutung von Geruch und Farbe des Menstruationsblutes eingehen und erklären, was sie über deine Gesundheit aussagen.

Was ist die Menstruation?

Mit der Menstruation stößt dein Körper die Gebärmutterschleimhaut ab, die sich im Laufe deines Zyklus gebildet hat, damit sich eine Eizelle einnisten kann. Wenn diese nicht befruchtet wird und sich demnach nicht einnistet, spült der Körper die Eizelle sowie die Schleimhaut mit Blut aus dem Körper. Ab dem Zeitpunkt nach der Monatsblutung bis hin zum Eisprung wächst die Schleimhaut erneut ums Vierzigfache. Am Ende kommt sie auf etwa vier Millimeter Dicke. Das Blut, mit dem diese Schicht ausgespült wird, kann verschiedene Farben haben und von mehreren Gerüchen begleitet sein.

Wenn du dir unsicher bist oder sich der Geruch bzw. die Farbe deines Menstruationsblutes verändert hat, suche eine:n Gynäkolog:in auf. Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Diagnose.

Farbe des Menstruationsblutes

Wenn dein Körper gesund ist, ist dein Periodenblut in einem kräftigen Rot. Je nach Stärke der Periode wirst du einen etwas dunkleren Ton feststellen.

Hellrot oder hellrosa

Hellrotes Menstruationsblut deutet auf einen niedrigen Östrogenspiegel hin. Das kann mehrere Ursachen haben. Zum Beispiel tritt hellrotes Menstruationsblut häufig bei Menschen auf, die die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel zu sich nehmen.

Auch wenn du eine Diät machst oder Hochleistungssport betreibst, könntest du hellrotes Periodenblut bei dir feststellen.

Weitere Symptome eines Östrogenmangels sind zum Beispiel Haarausfall, trockene Haut, eine geringe Libido und vaginale Trockenheit.

Wenn dein Periodenblut hellrot bis hellrosa ist und du die genannten Symptome bei dir bemerkst, solltest du das ärztlich abklären lassen.

Dunkelrot oder violett

Dunkelrotes Menstruationsblut deutet hingegen auf einen hohen Östrogenspiegel hin. Denn wenn zu viel Östrogen im Körper ist, wird deine Gebärmutter eine sehr dicke Schicht der Gebärmutterschleimhaut aufbauen, welche zu mehr Klumpen und einem dunkleren Aussehen des Menstruationsblutes führt.

Eine Östrogendominanz geht außerdem oft mit einer stärkeren Blutung und Krämpfen, stärkerem PMS und Stimmungsschwankungen einher.

Wenn du dunkelrotes bis violettes, klumpiges Periodenblut bei dir bemerkst und auch die anderen Symptome von dir kennst, solltest du das ärztlich abklären lassen.

Braun oder schwarz

Eine bräunliche oder schwärzliche Färbung des Periodenblutes entsteht dadurch, dass deine Blutung langsamer ist und das Blut oxidiert. Gegen Ende deiner Periode ist es geläufig, dass dunkleres Blut auftritt.

Es kann jedoch auch auf einen Progesteronmangel hindeuten, der mit Migräne, Konzentrationsschwäche und starken Stimmungsschwankungen einhergehen kann.

Wenn du bräunliches bis schwarzes Periodenblut neben den genannten Symptomen bei dir bemerkst, solltest du das ärztlich abklären lassen.

Orange

Die Farbe deines Menstruationsblutes kann orange aussehen, wenn sich in das Blut Zervixschleim mischt. Dies ist ganz normal.

Wenn jedoch zusätzlich Symptome wie Juckreiz oder ein unangenehmer Geruch dazukommen, deutet das auf eine Infektion, z.B: eine bakterielle Vaginose, hin. Im Zweifelsfall solltest du oranges Periodenblut ärztlich abklären lassen.

Grau

Eine graue Färbung deines Periodenblutes deutet in den meisten Fällen auf eine bakterielle Vaginose hin. Weitere Symptome sind ein Juckreiz, ein unangenehmer Geruch und Schmerzen bzw. ein Brennen beim Wasserlassen.

Wenn du eine graue Färbung deines Periodenblutes bemerkst, solltest du das gynäkologisch untersuchen lassen.

Grauer oder grüner Ausfluss

Unabhängig von der Periode tritt im Laufe des Zyklus Zervixschleim aus der Vagina aus. Dieser ist ganz normal und ein Anzeichen für deine fruchtbare Phase. Gesunder Zervixschleim kann als cremig, dickflüssig, weißlich, trüb, klumpig, gelblich, klebrig, etwas zäh-elastisch, glasig, klar, dehnbar, spinnbar, fadenziehend, dünnflüssig oder rötlich, rotbraun oder gelblich beschrieben werden.

Zervixschleim zählt zu gesundem Ausfluss. Ausfluss hingegen, der sich nicht im Laufe des Zyklus verändert, unangenehm riecht oder eine andere Farbe hat, ist ein krankhafter Ausfluss, der untersucht werden sollte. Ist der Ausfluss schaumig, gräulich oder grünlich, deutet das auf eine Infektion hin.

Geruch des Menstruationsblutes

Wenn dein Körper gesund ist, wird dein Menstruationsblut keinen starken Geruch aufweisen. Das Blut und Gewebe werden leicht metallisch riechen, was auf den Eisengehalt zurückzuführen ist. Nach Ende der Menstruation verschwindet der Geruch schnell wieder.

Metallisch:

Riecht das Menstruationsblut stark metallisch, deutet dies auf eine starke Periode hin. Der Geruch kann jedoch auch bedeuten, dass dein Körper leicht dehydriert ist, da eine Dehydrierung den Geruch des Menstruationsblutes verstärken würde.

Moschusartig:

Nach einer Weile reagiert dein Menstruationsblut mit Bakterien und anderen Stoffen, was zu einem moschusartigen Geruch führen kann. Das heißt, dass ein Moschusgeruch darauf hindeuten kann, dass du dein Periodenprodukt häufiger wechseln solltest. Es kann jedoch auch ein Zeichen dafür sein, dass Bakterien im Genitalbereich vorhanden sind.

Faulig:

Wer während deiner Periode einen fauligen Geruch wahrnimmt, sollte das ärztlich abklären lassen. Denn ein fauliger Geruch kann auf eine Infektion, wie eine bakterielle Vaginose oder Hefeinfektion hindeuten.

Fischig:

Ein fischiger Geruch während der Periode kann auf eine sexuell übertragbare Infektion oder eine Scheideninfektion hindeuten. Auch hier gilt: Wenn du einen fischigen Geruch wahrnimmst, solltest du einen Arzttermin vereinbaren.

Süßlich:

Ein süßlicher Geruch des Periodenblutes deutet darauf hin, dass dieses mit Zervixschleim gemischt ist. Das ist kein Grund zur Sorge. Abklären lassen solltest du es, wenn der Geruch plötzlich auftritt, besonders stark ist oder von Juckreiz und Brennen begleitet wird.

Die Gerüche des Menstruationsbluts können wichtige Informationen über den Gesundheitszustand einer Frau* liefern. Ein leicht metallischer oder süßlicher Geruch ist in der Regel normal, aber ein moschusartiger, fauliger oder fischiger Geruch kann auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen und sollte von einer medizinischen Fachkraft untersucht werden.

Ab wann sollte ich einen Arzttermin vereinbaren?

Die Beobachtung des Geruchs und der Farbe des Menstruationsblutes kann wertvolle Informationen über die Gesundheit liefern. Ein normaler Geruch und eine kräftige rote Farbe deuten in der Regel auf eine gesunde Menstruation hin. Abweichende Gerüche wie stark metallisch, moschusartig, faulig, fischig oder süßlich sollten Anlass sein, eine:n Ärzt:in aufzusuchen, um mögliche Ursachen abzuklären. 

Ebenso sollten Veränderungen in der Farbe des Menstruationsblutes, wie sehr helles Rot, dunkles Rot, braunes oder schwarzes Blut sowie  gelber oder grünlicher Ausfluss, aufmerksam beobachtet werden. Suche eine:n Ärzt:in auf, wenn du Veränderungen bemerkst oder dir unsicher bist, ob die Farbe deines Periodenblutes gesund ist.

Die frühzeitige Erkennung von abnormalem Geruch oder Farbveränderungen des Menstruationsblutes kann dazu beitragen, potenzielle Gesundheitsprobleme wie Infektionen, hormonelle Ungleichgewichte oder andere zugrunde liegende Erkrankungen zu identifizieren. Ein:e Ärzt:in kann eine genaue Diagnose stellen und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung ergreifen.

Vorbeugen durch die richtige Pflege

Darüber hinaus ist es wichtig, eine gute Menstruationshygiene zu praktizieren, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßiges Wechseln von Tampons oder Binden, gründliches Händewaschen vor und nach dem Wechseln, Verwendung von hygienischen Produkten ohne Duftstoffe und regelmäßiges Reinigen der Genitalregion.

Abschließend ist es für Menstruierende wichtig, ihren Körper und ihren Zyklus gut zu kennen. Die Beobachtung des Geruchs und der Farbe des Menstruationsblutes kann eine einfache Methode sein, um Veränderungen im Körper frühzeitig zu erkennen. Eine offene Kommunikation über jegliche Bedenken oder auftretende Symptome während der Menstruation ist entscheidend, um die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu erhalten.