Welche Untersuchungen gibt es in der Schwangerschaft?

MEDICALLY REVIEWED

Das Wichtigste vorab

  • Dieser Artikel gibt einen Überblick über die standardmäßigen pränatalen Untersuchungen, die für schwangere Frauen* empfohlen werden, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
  • Typischerweise werden in jedem Trimester der Schwangerschaft unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt. Zu den Tests gehören Ultraschalluntersuchungen, Bluttests und Glukosetoleranztests.
  • Du erfährst den Ablauf der vorgeburtlichen Untersuchungen und wie du dich darauf vorbereiten kannst.

Eine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau*, die mit vielen körperlichen und emotionalen Veränderungen einhergeht. Um sicherzustellen, dass Mutter und Kind gesund bleiben, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. In Deutschland gibt es verschiedene Standarduntersuchungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden. Diese Vorsorgeuntersuchungen werden von einem Frauenarzt, einer Frauenärztin oder einer Hebamme durchgeführt und von der Krankenkasse übernommen. In diesem Beitrag werden wir einen Überblick über die verschiedenen Untersuchungen geben.

Welche Untersuchungen werden bei einer Schwangerschaft durchgeführt?

Es gibt verschiedene Standarduntersuchungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen und der Glukosetoleranztest.

Die folgenden Vorsorgeuntersuchungen sind während einer Schwangerschaft üblich:

Erstes Trimester (bis zur 14. Schwangerschaftswoche):

  • Schwangerschaftstest
  • Anamnese (Erhebung von Krankheitsgeschichte und Risikofaktoren)
  • Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung der Schwangerschaftswoche
  • Blutuntersuchung auf Infektionskrankheiten (z.B. HIV, Hepatitis B und C, Syphilis)
  • Ersttrimesterscreening (optional, zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche)  

Zweites Trimester (von der 14. bis zur 28. Schwangerschaftswoche):
    • Mutterschaftsrichtlinien-Untersuchung (U1) inkl. Blutdruckmessung, Urinuntersuchung und Bauchumfangmessung
    • Nackentransparenzmessung (optional, zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche)
    • Organscreening per Ultraschall (zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche)
    • Glukosetoleranztest (zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche)
    • Blutuntersuchungen auf Eisenmangel und Rhesusfaktor 

    Drittes Trimester (ab der 28. Schwangerschaftswoche):
      • Mutterschaftsrichtlinien-Untersuchungen (U2-U8) inkl. Blutdruckmessung, Urinuntersuchung und CTG (Kardiotokographie)
      • Ultraschalluntersuchung, um die Lage des Kindes und das Wachstum zu überprüfen
      • Ggf. Vaginal- und Rektaluntersuchungen zur Beurteilung des Geburtsverlaufs
      • Test auf Bakterien im Geburtskanal

      Die genauen Untersuchungen und der zeitliche Rahmen können variieren. Es ist jedoch wichtig, alle empfohlenen Untersuchungen durchzuführen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

      Ablauf einer Vorsorgeuntersuchung

      Eine Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft läuft in der Regel nach einem festen Ablauf ab. 

      Zu Beginn der Untersuchung wird die Schwangere gewogen, um die Gewichtszunahme im Blick zu behalten. 

      Danach wird eine Urinuntersuchung durchgeführt, um mögliche Infektionen oder Stoffwechselstörungen frühzeitig erkennen zu können. 

      Anschließend wird der Blutdruck gemessen und eine Tastuntersuchung des Bauches durchgeführt, um die Größe und Lage des Kindes zu bestimmen. 

      Zu Beginn der Schwangerschaft wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die Blutgruppe und Rhesusfaktor der Schwangeren zu bestimmen. Des Weiteren wird auf Antikörper und verschiedene Infektionskrankheiten untersucht, um eventuelle Gefahren für das ungeborene Kind zu minimieren.

      Wie kann man sich auf die Vorsorgeuntersuchungen vorbereiten?

      Um sich auf Vorsorgeuntersuchungen vorzubereiten, sollten Schwangere sich gut informieren und Fragen stellen, um sich auf das Verfahren und die Ergebnisse vorzubereiten. Sie sollten auch sicherstellen, dass sie zu den Terminen pünktlich und nüchtern erscheinen und gegebenenfalls die erforderlichen Proben mitbringen.

      Welche Untersuchungen sind nicht erlaubt?

      In Deutschland gibt es gesetzliche Regelungen, die bestimmte Untersuchungen während einer Schwangerschaft verbieten oder einschränken. Zum Beispiel ist es in Deutschland nicht erlaubt, das Geschlecht des ungeborenen Kindes zu untersuchen, es sei denn, es liegen medizinische Gründe vor. Diese Regelung soll verhindern, dass Eltern aus kulturellen oder persönlichen Gründen das Geschlecht des Kindes vor der Geburt erfahren und dadurch eine mögliche Diskriminierung des ungeborenen Kindes verhindert werden kann.

      Außerdem ist es in Deutschland nicht erlaubt, genetische Untersuchungen des ungeborenen Kindes durchzuführen, um bestimmte Eigenschaften wie das Aussehen, die Intelligenz oder die sportliche Begabung des Kindes vorherzusagen. Solche Untersuchungen können nur aus medizinischen Gründen durchgeführt werden, wenn beispielsweise ein erhöhtes Risiko für eine genetische Erkrankung vorliegt.

      Es ist auch wichtig zu betonen, dass jede medizinische Untersuchung während einer Schwangerschaft auf das Wohl der Mutter und des Kindes ausgerichtet sein sollte. Invasive Verfahren, wie zum Beispiel Fruchtwasseruntersuchungen, werden in der Regel nur dann durchgeführt, wenn es medizinische Gründe gibt und wenn die Risiken für Mutter und Kind vertretbar sind.

      Was passiert, wenn während der Vorsorgeuntersuchungen Auffälligkeiten festgestellt werden?

      Wenn während einer Vorsorgeuntersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, wird der Arzt oder die Ärztin zusätzliche Untersuchungen empfehlen, um eine Diagnose zu stellen. Dies kann eine Ultraschalluntersuchung oder weitere Bluttests beinhalten. In einigen Fällen kann auch eine Überweisung an eine:n Spezialist:in erforderlich sein.

      Abschließend lässt sich festhalten, dass Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft von großer Bedeutung sind. Sie dienen dazu, eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen. In Deutschland gibt es verschiedene Standarduntersuchungen, die in bestimmten Schwangerschaftswochen durchgeführt werden. Zudem gibt es weitere Untersuchungen, die je nach Bedarf durchgeführt werden können. Schwangere sollten sich auf die Vorsorgeuntersuchungen gut vorbereiten und bei Auffälligkeiten oder Fragen immer ihren Arzt oder ihre Ärztin konsultieren.


      Medically Reviewed

      Dieser Text wurde auf Basis von medizinischer Fachliteratur und aktuellen Studien von Medizinredakteur:innen erstellt. Unser Anspruch ist es, wissenschaftlich zu arbeiten, Quellen kenntlich zu machen und die Inhalte regelmäßig auf ihre Aktualität zu prüfen.

      Referenzen & Literatur

      1. Brezinka, C., & Steiner, H. (2013). Ultraschallscreening in der Schwangerschaft. Ultraschalldiagnostik in Geburtshilfe und Gynäkologie, 5-12.