Checkliste für die Kliniktasche: Was du zur Geburt wirklich mitnehmen solltest

Das Wichtigste vorab

  • Die Kliniktasche sollte zeitig vor der Geburt gepackt bereitstehen.
  • Während einige Inhalte wie der Mutterpass oder deine Krankenkassenkarte dabei sein müssen, sind andere Dinge wie Haargummis, warme Socken oder Snacks lediglich ratsam mitzunehmen.
  • Eine Hebamme erzählt, was ihrer Erfahrung nach in eine Kliniktasche gepackt werden sollte.

“Ich packe meine Kliniktasche und nehme mit…” Die Vorbereitung auf die Geburt eines Kindes ist eine aufregende Zeit, und das Packen der Kliniktasche ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass alles Nötige für den Anfang dabei ist. Die Kliniktasche sorgt dafür, dass du dich in der Zeit im Krankenhaus gut vorbereitet und versorgt fühlst. Wir klären im Folgenden, welche Dinge unbedingt in deiner Kliniktasche zu finden sein sollten und welche du optional mitnehmen kannst.

Übrigens: Auch wenn du eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus geplant hast, solltest du eine kleine Tasche packen. Damit du für den Fall, dass du doch in ein Krankenhaus musst, vorbereitet bist.

Wann sollte die Kliniktasche gepackt werden?

Die wenigsten Kinder erblicken genau zum errechneten Geburtstermin das Licht der Welt. Nur vier Prozent der Kinder kommen “pünktlich” zur Welt. 70 % der Kinder kommen in den zehn Tagen vor oder nach dem errechneten Termin zur Welt. Daher solltest du die Kliniktasche gut vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin griffbereit gepackt haben. So musst du dir im entscheidenden Moment keine Gedanken machen, ob irgendwas fehlt.

Wie groß sollte die Kliniktasche sein?

Das Wichtigste ist, dass in eine Kliniktasche alles reinpasst, was du mitnehmen musst und möchtest. Ein Volumen von etwa 30 bis 35 Liter hat sich bei vielen bewährt. Beachte jedoch, dass du deine Kliniktasche zur Not auch alleine tragen können solltest. Deshalb kann es sinnvoll sein, auf einen Rollkoffer zu setzen, da dieser oft einfacher zu manövrieren ist.

Was soll in die Kliniktasche rein?

Packe nur so viel wie nötig ein. Viele Paare packen viel zu großzügig. Sie sind dann beim Einzug in den Kreißsaal oder beim Umzug vom Kreißsaal auf die Wochenbettstation oder in die Familienzimmer intensiv damit beschäftigt, ihre Sachen beisammen zu halten. Das führt nicht nur dazu, dass die Gefahr besteht, etwas im Kreißsaal zu vergessen, sondern auch dazu, dass ihr unnötige Sachen mit euch herumtragen müsst. Dabei dürft ihr in diesem besonderen Moment mit ganzen Gedanken bei der Geburt und eurem Baby sein.

Was wird von den Kliniken gestellt?

Viele Kliniken bieten eine umfangreiche Ausstattung, die den Bedarf während des Aufenthalts abdeckt. Zu den typischen Artikeln gehören:

  • ätherische Öle (meist Zitrone und Lavendel)
  • Netzhosen
  • Vorlagen für den Wochenfluss
  • Arnikavorlagen
  • Wollfettsalbe für die Brustwarzen
  • Stillhütchen
  • Milchpumpen
  • Stillkissen
  • Wärmepacks
  • Kältepacks
  • Pre-Milch
  • Fläschchen
  • Salben für wunde Falten der Babys 
  • Säfte
  • Wasser
  • Tees
  • Obst bzw. kleine Snacks wie Zwieback, Schokoriegel. Diese gibt es auch mittlerweile in den meisten Kreißsälen und Wochenbettstationen.

Diese Bereitstellung durch die Klinik reduziert die Notwendigkeit, viele eigene Artikel mitzubringen.

Folgende wichtige Dokumente gehören in jede Kliniktasche

Einige persönliche Dokumente sind unerlässlich und sollten in jeder Kliniktasche vorhanden sein:

  • Karte deiner Krankenkasse bei GKV-Versicherten
  • Mutterpass
  • die Mappe der Klinik mit den ausgefüllten Dokumenten, die du bei der Geburtsanmeldung erhalten hast
  • Allergiepass (falls vorhanden)
  • deine eigenen Medikamente, falls du regelmäßig welche einnimmst

Sonstige nützliche Dinge

  • Handy plus Ladekabel
  • wenn absehbar ist, dass du längere Zeit in der Klinik verbringen musst (z. B. bei medikamentöser Einleitung), kannst du gerne Zeitschriften, Bücher, Laptop oder ein Tablet einpacken.
  • Überweisungsschein, falls vorhanden

Für die Geburt

  • Zwei weite, bequeme Oberteile. Es empfiehlt sich, Oberteile mit Knopfleiste auf der Vorderseite zu wählen, da diese ohne weitere Umstände ausgezogen werden können. Manchmal kommen Leitungen von Infusionen, CTG-Knöpfe mit Kabeln oder die PDA mit ihren Anschlüssen in die Quere.
  • Zwei Paar warme Socken, denn kalte Füße hemmen die Wehentätigkeit.
  • Hausschuhe oder Badeschlappen, denn du willst nicht barfuß über den Boden eines Krankenhauses laufen, auch wenn sich alle nach bestem Wissen und Gewissen um Reinigung und Desinfektion bemühen.
  • Haargummis
  • Snacks als schnelle Energielieferanten 

Für die ersten Tage in der Klinik

  • Zwei bequeme Outfits 
  • Unterhosen (wobei die Kliniken Netzhosen und Einlagen meist in den Zimmern verteilen)
  • Einen bequemen Still-BH, am besten zwei Nummern größer als normal
  • Toilettenartikel wie Shampoo, Deo, Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Po-Dusche

Nach persönlichem Belieben

  • eigene ätherische Öle für eine schöne Atmosphäre
  • Kopfhörer für Meditation
  • Eigenes Stillkissen oder Handtücher
  • Bademantel 

Für das Baby

Eigentlich brauchst du für dein Baby nur ein Outfit für die Heimfahrt. Alles andere stellt dir die Klinik bis dahin zur Verfügung. Ziehe deinem Baby immer eine Schicht mehr an, als du selber trägst. Wähle die Wäsche der Jahreszeit natürlich passend.

Zum Beispiel:

  • 1 Body am besten aus einer Wolle-Seide-Mischung (1 x Größe 50/56 und 1 x Größe 62/68) 
  • 1 Strampler
  • 1 Hose
  • 1 Pulli
  • 1 Paar Söckchen
  • Mütze (bei einer Geburt im Herbst oder Winter) 
  • Erstlingsmützchen (wenn das Baby im Frühjahr oder im Sommer geboren wird)
  • Jacke

Außerdem:

  • 2 Spucktücher
  • Babydecken für die Heimfahrt
  • Autoschale oder Kinderwagen können am Tag der Entlassung gebracht werden

Sollte auch die Begleitung eine Kliniktasche packen?

Auch Partner:innen sollte einige Kleinigkeiten griffbereit halten:

  • Kamera (falls keine Handykamera vorhanden ist)
  • Wechselklamotten und -unterwäsche
  • Badehose für die Wanne (falls Wassergeburt)
  • Hausschuhe oder bequeme Schuhe
  • Buch, Tablet etc.
  • Kleingeld
  • Personalausweis
  • Handy und Ladekabel

Falls dir während des Klinikaufenthaltes etwas fehlt, frag einfach nett bei dem Personal nach, ob sie dir weiterhelfen können. Denn wie beschrieben, stellen die Kliniken mittlerweile eine ganze Reihe an Utensilien für die Dauer des Klinikaufenthaltes. 

Eine gut gepackte Kliniktasche unterstützt ein stressfreies Erlebnis im Kreißsaal und auf der Wochenbettstation. Durch die Beachtung dieser Empfehlungen können werdende Eltern sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Geburt und die ersten Momente mit ihrem Baby.